Fasziale Osteopathie
Faszien umhüllen den gesamten Körper, geben ihm Schutz und Stabilität und können aber leider auch bei einer kleinen Störung an einer Stelle der Faszie überall im Körper zu Problemen führen.
Faszien durchdringen den Körper von der Haut bis zu den Knochen und Organe und schauen wie ein dreidimensionales Geflecht innerhalb des Körpers aus.
Muskeln verdanken z.B. bis zu 40 % ihrer Kontraktionskraft den fasziale Verbindungen in andere Muskeln, die sich neben ihnen befinden. Was erklärt das Leistungseinbußen auch aufgrund faszialer Störungen möglich sein können bzw. fasziale Störungen fast automatisch zu Leistungseinbußen der entsprechenden Muskulatur führt.
Ihre vielen verschiedene Funktionen im Körper wie z.B. Stützfunktion, Trägerfunktion, Schutzfunktion, Stoßdämpferfunktion, Abwehrfunktion und anderes machen Faszien für die Diagnostik und in der Therapie bedeutungsvoll. Sie enthalten Nervenendigungen die Informationen vermitteln und leiten diese auch weiter.
Dementsprechend wichtig sind sie im Rahmen der gesamten Körperregulation und beeinflussen viele körperliche Beeinträchtigungen.
Faszinierende Faszien - Stoßdämpfer des Körpers
Faszien und Faszientraining ist ja gerade in aller Munde und es werden allerlei Therapien angeboten. Aber was sind Faszien eigentlich und wozu dienen sie dem Körper? Wie verursachen sie Schmerzen und wie kann man sie wirksam behandeln?
Faszien umhüllen Muskeln, Nerven, Knochen, Venen und Organe. Sie geben dem Körper, den Knochen, Muskeln und Organen Form und Struktur. Ebenso verleihen sie dem Bewegungsapparat die nötige Spannung, da sie Muskelkräfte übertragen.
Daneben konnten die Wissenschaftler in der Bindegewebshülle auch viele Sinnesrezeptoren nachweisen. Faszien wirken also als zusätzliches Sinnesorgan im Körperinneren.
Inwieweit spiegeln die Faszien das Bewegungsverhalten in Sport und Alltag? Hier brauen wir einmal ein paar Daten aus der Humanmedizin.
Um dies beantworten zu können, untersuchen Ulmer Wissenschaftler in einer laufenden Studie 300 Probanden: gesunde Erwachsene, gleichmäßig über die Gesamtbevölkerung verteilt, einige treiben Sport, einige haben Rückenschmerzen. Vermessen werden Ihre Schulter- und Halsmuskulatur (Spannungskopfschmerzen), die Lumbalfaszie am Rücken (Rückenschmerzen, die Achillessehne und die Plantarfaszie in der Fußsohle für Belastungen im Sport.
Der Wassergehalt lässt Rückschlüsse darauf zu, wie geschmeidig die Faszien sind.
Einmal zum Vergleich: ein Neugeborenes hat etwa 80 % Wasser im Körper, welches überwiegend im Bindegewebe gebunden wird. Ein Senior hingegen kommt auf ca. 50 % Wassergehalt.
-> Fazit der Wissenschaftler: gedehnte Faszien gewährleisten Beweglichkeit.
Zudem haben sie herausgefunden, das sich Faszien aktiv bewegen können. Sie sind zwar langsamer als Skelettmuskulatur, aber sie können sich zusammenziehen und auch wieder entspannen.
Dieses Wissen wenden Mediziner und Therapeuten im Sport bereits an. Da Faszien die Muskeln umhüllen und diese kontrahieren und erschlaffen können, wirkt eine Faszienmassage zurück auf die Muskulatur, löst dort Verhärtungen oder gleicht Überbelastungen aus.
Der amerikanische Physiotherapeut Typaldos entwickelte sein Modell vor 20 Jahren. Er ging davon aus, dass Schmerzen im Bereich von Muskeln, Sehnen und Gelenken mit Fasziendistorsionen, also Verdrehungen im Bindegewebe, zusammenhängen. Derartige Schmerzen lassen sich ihm zufolge nach einem bestimmten Muster beheben. Eine solche manuelle Therapie ist Ansicht noch nichts Revolutionäres. Jedoch mit der Verbindung der Techniken der Alternativmedizin, die das fasziale Bindegewebe elastisch machen, die Muskulatur lockern und am Ende Schmerzen vermeiden, könnten die neuere Forschung ein wissenschaftliches Fundament erhalten.
Wie wirkt sich das nun auf unsere Pferde aus? Wie macht sich eine verklebte Faszie bemerkbar?
Man geht davon aus, dass einseitige Bewegung zu Verklebungen und Verspannungen führt. Außerdem kommt bei dem Pferd noch die Komponente Reiter und Zaumzeug dazu. Ein z.b. schlecht sitzendes Equipment führt primär zu Verspannungen und zieht sekundär Veränderungen am Bewegungsapparat nach sich, die in diesem Bereich dann zu Verklebungen führen. Der Reiter bemerkt dies vielleicht beim putzen. Manche Pferd haben im Bereich der Sattellage oder der Lendenwirbelsäule kleine Knubbel und dort ist die Muskulatur fester als im anderen Bereichen des Körpers.
Oder man merkt es beim Reiten. Das Pferd läuft verhaltener als sonst, es tritt kürzer. Es braucht sehr lange bis es beim reiten locker wird. Das Pferd hält sich fest und schnaubt nicht mehr ab.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten dies zu behandeln. Zum einem gibt es die Stresspunktmassage, die auf die Behandlung dieser Trigger- oder Stresspunkte ausgelegt ist. Eine Weiterentwicklung dazu ist das Dry Needling, wobei diese Triggerpunkte mithilfe von Akupunkturnadeln gelöst werden. Eine weitere Möglichkeit bietet die Mittelfrequenz-Strom-Elektrotherapie, hierbei werden die Verspannungen mithilfe von einem Schmerzfreien Mittelfrequenz-Strom gelöst. Zum Schluss kann man die Verspannung mit dem Kinesotape behandeln und die Muskulatur wieder in die richtige Form bringen.
Oftmals ist eine Kombination aus diesen Therapieformen der richtige Ansatz, sowie ein abwechslungsreicher Trainingsplan um langfristig die Verspannungen beseitigen zu können.
Sollten Sie Fragen oder Interesse an Behandlungsmöglichkeiten haben, sprechen Sie mich gern an. Ich helfe Ihnen gern weiter.